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LernGesundheit

Lebensfreude und Lernfreude in der Schule und anderswo

Inhaltsangabe

In der Beziehung zu einem Kind (aber auch zu Erwachsenen) lassen sich Lernprozesse in Gang setzen, die "Lerngesundheit" fördern. Schöpferischen Aktivitäten spielen eine große Rolle auch und gerade dann, wenn es um die Rückgewinnung von Gesundheit, Lebens- und Lernfreude geht.

Eine Grundschullehrerin und ein Psychotherapeut beschreiben in diesem Buch, wie sich gesundheitsförderliche Lernprozesse praktisch umsetzen lassen, aber auch, wie abträgliche Lernprozesse - die auf den ersten Blick eher im Verborgenen ablaufen - zu identifizieren und zu verändern sind und wie man ihnen vorbeugend begegnen kann.

Unter Bezug auf die neuesten Erkenntnisse der Neurowissenschaften gehen die Autoren der Frage nach, welche frühkindlich erworbenen Eigenschaften wie Bindungsfähigkeit, Kohärenzsinn oder Empathie erfolgreiches und "humanes" Lernen in der Schule ermöglichen und wie Erziehung und Unterricht negative Entwicklungen, zum Beispiel wechselseitige Entwertungen, sowohl bei Schülern wie bei Lehrern vermeiden helfen. Es geht ihnen um das Prinzip des "gelingenden Dialogs" und darum, die schöpferischen Kräfte im Menschen frei zu setzen.

Bestellung

Eckhard Schiffer und Heidrun Schiffer, "LernGesundheit"
Verlag: Beltz Verlag, 2004
ISBN: 3407221541
212 Seiten, Euro 14,90

Rezensionen

Fundierter Ratgeber, der aufzeigt, wie kindliche Gesundheit und Lerneifer im Medienzeitalter gefördert werden kann.

Schiffer, Eckhard: LernGesundheit. Lebensfreude und Lernfreude in der Schule und anderswo / Eckhard Schiffer; Heidrun Schiffer. - 1. [Aufl.] - Weinheim [u.a.] : Beltz, 2004. - 212 S.: zahlr. III. (überw. Farb.); 21 cm - Beltz-Taschenbuch; 154) ISBN 3-407 22154-1 kt. : 14,90

Das Autorenehepaar (Arzt, Therapeut und Pädagogin) zeigt auf, wie die Lern- und Lebensfreude von Kindern und Jugendlichen im Zeitalter des Medienkonsums bewahrt oder wiedergewonnen werden kann. Wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Neurobiologie sowie der Salutogenese (Lehre von der Gesundheit) werden praxisbezogen erläutert. Die Autoren warnen eindrücklich vor den sowohl die Gesundheit als auch den Lernprozess schädigenden Folgen eines übertriebenen Medienkonsums und zeigen auf, wie durch schöpferisches Spielen LernGesundheit entsteht und gewährleistet werden kann. Nach "Wie Gesundheit entsteht. Salutogenese. Schatzsuche statt Fehlerfahndung" (in BP nicht bespr.) ist der Titel denen sehr zu empfehlen, die weniger an einer Schadensbehebung im Krankheitsfall interessiert sind, als vielmehr die Voraussetzung für eine gesunde und lebensfrohe Lebensführung verwirklichen möchten.
Marlies Mühl

Borromäusverein Bonn
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53115 Bonn
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lektorat@borro.de

Patient Schule

Eckhard Schiffer / Heidrun Schiffer: LernGesundheit. Lebensfreude und Lernfreude in der Schule und anderswo. Beltz Verlag, Weinheim und Basel, 2004. 212 Seiten, 14,90 EUR.

Nach dem Urteil der Autoren sind nicht nur die Schüler, sondern auch viele Lehrer krank. In dem Buch "Der Patient Schule" wurde dieser Gedanke von Eckhard Schiffer eingehender diskutiert. Auch nach PISA und Erfurt, so die Autoren im vorliegenden Buch, findet die Therapie durch Verbesserung der Kontrollen, durch Qualitätssicherung, Erarbeitung von Leitlinien und Profile für Transparenz, Vergleichbarkeit und Effektivität statt; aber in der Pädagogik, wie auch in der Medizin, sei etwas völlig aus dem Blick geraten, nämlich die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler bzw. zwischen Arzt und Patient. Das Buch untersucht verschiedene Fragestellungen und Themenkomplexe im Umfeld von Beziehungshaftigkeit beginnend im Frühkindalter, so z.B. den verbalen und nonverbalen Dialog, die Rolle der Anerkennung und Wahrnehmung von Kindern für die Herausbildung eines gesunden Selbstempfindens sowie das Entstehen von Selbst- und Weltbezug durch das Erzählen und Vorlesen von Märchen und Geschichten. Bezugspunkt der Darstellung ist der von Antonovsky entwickelte Begriff des Kohärenzgefühls; die Autoren stellen einen Zusammenhang her zwischen der Kohärenzempfindung und der aus dem Innern kommenden (intrinsischen) Lernmotivation. Sie gehen der Frage nach, wie die oben genannten dialogischen Anteile im Umgang mit Kindern das intrinsische Vermögen entwickeln helfen können.

Corinna Gleide

Lernfreude und Erfolg jenseits von Richtlinien

Neues Buch von Dr. Eckhard und Heidrun Schiffer
Von Elisabeth Gadeberg

Quakenbrück

Lehrer und Schüler leiden aneinander. Genau genommen leiden sie an den Erwartungshaltungen, die sie aneinander haben, die die Gesellschaft an beide hat. Das macht sie krank - Kinder und Erwachsene, Lehrer wie Schüler. Welche Prozesse Gesundheit und Lernen förderlich, welche beidem abträglich sind, haben Dr. Eckhard und Heidrun Schiffer in ihrem neuen Buch beschrieben: "LernGesundheit - Lebensfreude und Lernfreude in der Schule und anderswo".
In einer zunehmend auf Leistung und Kosten-Nutzen-Denken hin orientierten Gesellschaft, in der auch Lehrer und Schüler (wie Ärzte und Patienten) auf Funktionen beschränkt werden - Leistungserbringer und Leistungsnehmer - plädieren sie

-Auch angesichts von Pisa sehr lesenswert-

für eine andere "Sicht-Weise", schreiben sie der persönlichen Beziehung von Lehrendem und Lernendem die entscheidende Bedeutung zu: Positive Wahrnehmung - sich gegenseitig verstärkend - als wirksames Mittel gegen Beschämung und Entwertung, als unverzichtbarer Beitrag zur Entwicklung von Identität und Kohärenzgefühl nach Aaron Antonövsky: Beides wesentlich für das Lernen aus eigener Motivation, aus sich heraus.
Diese "intrinsische Motivation" (zum Beispiel laufen zu lernen) ist, wie das Buch sehr anschaulich beschreibt, jedem Kind in die Wiege gelegt und wird verstärkt durch die positive Rückmeldung der Eltern, beginnend beim "Lächeldialog" von Mutter (oder Vater) und Baby und dem schöpferischen Spiel des Kindes, das den jungen Menschen hinführt zu dem vom Miteinander bestimmten "Fairplay", im Gegensatz zu dem von Konkurrenzdenken geprägten "Match".
An Beispielen aus schulischer und ärztlich-therapeutischer Praxis zeigen die Autoren, auf welche Weise und mit welchen Mitteln dieser Weg fortgesetzt werden kann, um Gesundheit und Freude am Lernen langfristig zu erhalten und zu fördern, etwa durch eine frühe soziale und ästhetische Erziehung. Sie zeigen aber auch, welche Mechanismen einen solch positiven Prozess behindern oder sogar unmöglich machen, Fernsehkonsum rangiert hier an vorderster Stelle.
Es mag Zweifler geben - jene vielleicht, die aus den Resultaten der PISA-Studie den Schluss ziehen, noch mehr Leistung und, damit verbunden, noch mehr Druck, könnten den Wandel bringen. Die aktuellen Ergebnisse der Säuglingsforschung und der Neurowissenschaften, die in das Buch einfließen, belehren solche Diener der "Grauen Herren" eines Besseren. Sie belegen nämlich, wissenschaftlich nachprüfbar, das Fazit, das die Autoren ziehen: "Wer gut spielen und jemandem davon erzählen kann, der ihm aufmerksam zuhört, der hat die besten Aussichten, Lebens- wie Lernfreude zu entwickeln... Die Begeisterung füreinander und das Lernen in den dialogischen Lernbeziehungen zwischen Mutter und Kind bleiben als Begeisterungsfähigkeit grundsätzlich lebendig. Für deren Freisetzung gibt es aber keine Richtlinien. Nur Freiräume." Der Appell an Eltern, Lehrer, an alle, die mit Kindern zu tun haben: Sich hineinwagen in diese Freiräume und immer wieder dialogisch-spielerische Begegnung probieren.

Zur Person von Dr. Eckhard und Heidrun Schiffer

Was hat Lernen mit Gesundheit zu tun? Dieser Frage gehen Dr. Eckhard und Heidrun Schiffer in ihrem neuen Buch nach: ?LernGesundheit - Lebensfreude und Lernfreude in der Schule und anderswo". Das Buch, es umfasst 212 Seiten, ist erschienen im Beltz-Verlag und in den Buchhandlungen für 14,90 Euro erhältlich (ISBN 3 407 22154 1 ). Beide Autoren kommen aus der Praxis: Dr. Eckhard Schiffer ist Chefarzt der Abteilung für psychotherapeutische Medizin und Psychosomatik am Christlichen Krankenhaus. Er ist analytisch orientierter Psychotherapeut und hat außerdem ein philosophisches Studium absolviert. Seine Frau Heidrun ist Grundschullehrerin und engagiert sich besonders für einen kreativen Kunstunterricht, der die schöpferische Kraft jedes einzelnen Kindes mit berücksichtigt.
Von Dr. Eckhard Schiffer sind im Beltz-Verlag bereits folgende Bücher erschienen: ?Warum Huckleberry Finn nicht süchtig wurde - Anstiftung gegen Sucht und Selbstzerstörung bei Kindern und Jugendlichen", ?Warum Hieronymus B. keine Hexe verbrannte - Gewaltbereitschaft bei Kindern und Jugendlichen erkennen - Gewalt vorbeugen", ?Der kleine Prinz in Las Vegas" - Mit spielerischer Intelligenz den Herausforderungen unserer Zeit begegnen, ?Wie Gesundheit entsteht - Salutogenese: Schatzsuche stajt Fehlerfahndung" und zusammen mit Heidrun Schiffer ?Nachdenken über Zappelphilipp - ADS: Beweg-Gründe und Hilfen". Ihr neues Buch, in dem sich die Autoren auch kritisch mit der Hochbegabtendiskussion auseinandersetzen, wollen beide nicht verstanden wissen als einen von vielen Ratgebern zum Thema Lernstörungen. Sie wollen keine Tipps geben für Situation A oder B. Sie sehen ihr Buch vielmehr als grundlegende Ergänzung.